Bild "Sturmbild schwaz weiss.jpg"
                                                                                                                                

Die Treue zu Gott und dem Erbe der Väter
der Schutz von Heimat und Vaterland
die geistige und kulturelle Einheit des ganzen Landes
die Freiheit und Würde der Menschen
die Pflege des Schützenbrauches

  

Geschichte der Schützenkompanie Strass im Zillertal

1511 Die gefürstete Grafschaft Tirol, lag immer schon an den wichtigsten Alpenübergängen zwischen Nord und Süd – allein schon aus dieser speziellen geographischen Lage ergibt sich die besondere Ausprägung der Wehrverfassung. Die Tradition des Schützenwesens in Tirol gründet also in der Selbstverteidigungspflicht der Tiroler, die Kaiser Maximilian der I. im Tiroler Landlibell vom Jahre 1511 festgelegt hat.

1673 In der „Militärischen Generalbeschreibung der Herrschaft Rottenburg“  (Tiroler Landesarchiv, Pestarchiv II/382) sind bereits 22 Schützen von Strass mit Namen und ihrer Bewaffnung („Musketen“, „Halbhaggen“, „Piquen und Degen“, „Spieße und Hellebarden“, „glatte Pixen und  Griespeil“, „Picklen und Schauflen“) angeführt.

1773 In alten Schriften wird von einem Herrn Friedrich Schanger, Zoller in Strass, als Schützenmeister im Dorf berichtet.

1809 Strass mit seiner strategisch sehr wichtigen Lage am Ziller/Inn Zusammenfluss ist Mittelpunkt von zahlreichen Kämpfen. Die wichtigsten Kampfhandlungen an der damaligen Zillerbrücke, auf Maria Brettfall und in der näheren Umgebung fanden am 13.-16.5.1809, 16.8.1809 und 29.11-1.12.1809 mit Beteiligung von Strasserer und Rotholzer Schützen statt. Die Schützen standen im Herbst 1809 zum Teil unter der Führung von Kurat Siard Haaser, der vor den Schützen am 10.8.1809 eine feurige Rede zum Kampf gegen die Bayern und Franzosen hielt. Gleichzeitig wurden Schützen im Raum  Strass 1809 befehligt von Mj. Speckbacher, Mj. Teimer, Mj. Firler, Mj. Wintersteller, Mj. Sieberer und Kpl. Daney. Auch der damalige Oberkommandant von Tirol Andreas Hofer weilte im Sommer des Jahres 1809 für kurze Treffen in Strass – er traf sich zur Lagebesprechung  mit Schützenvertretern im heutigen GH Post beim damaligen Wirt Adam Eder (einem seiner Vertrauten).

1879 Im alten Protokollbuch des Strasser „Schützenvereines“ ist ein Hinweis auf den ältesten Sohn des Premhofes - Andreas Kaltenhauser. Er stellte damals als beurlaubter Kaiserjäger zusammen mit weiteren Kaiserjägern wie  Adalbert Pfandler als Oberleutnant und Adolf Thumer eine Paradeschützenkompanie auf. Dazu kam 1885 der Kaiserjäger Ludwig Pfandler, dann Otto Fiechtl und 2 weitere Leutnante mit zusätzlich zwei Chargen.

1909 Einweihung der Gedenktafel für Siard Haser an der Außenmauer der Pfarrkirche mit14 Fahnenabordnungen, 18 Vereinen, vielen Schützenkompanieen (auch Strasser Schützen) und 6 Musikkapellen

1911 Am 4.4.1910 kam es zur Neugründung des Schützenvereines durch Adalbert Pfandler und am 29.1.1911 wählte man in der offiziellen Gründungsversammlung einen eigenen Vorstand: Adalbert Pfandler als Obmann mit Jakob Leitner als Stellvertreter, Johann Wildauer als Schriftführer und Johann Fischler (Wåtsch) als Kassier. Weitere Ausschussmitglieder waren Ludwig Kaltenhauser (Prem), Johann Enthofer (Wasserfischer), Martin Prantl (Furtner) und Stanislaus Wildauer (Schleicher). Der Verein zählte bereits 24 Mitglieder. Die alten Paradeschützen waren noch  mit alten Vorderladern  ausgerüstet. Nun gelang es vom Landesverteidigungskommando in Innsbruck, für die im Schießstand Bruck eingeschriebenen Strasserer Schützen, leihweise 30 Werndl Gewehren (mit Bajonett) zu beschaffen. Die Schützentracht, ein Bürgerkleid angesehener Geschäftsleute anfangs des 19. Jahrhunderts (z. B. getragen vom Neuwirt  Adam Eder, Vertrauter Andreas Hofers), wurde mit dem Erlös aus verschiedenen Sammlungen (z.B. Christbaumversteigerung) angekauft.

1918-38 In der Zwischenkriegszeit gibt es kaum Aufzeichnungen. Zeitzeugen berichten aber von einigen Aktivitäten der Schützenkompanie im Dorf, auch wenn 1923 einige Schützen in die neugegründete Musikkapelle überwechselten.

1936 Im Frühjahr starb der Schützenhauptmann Adalbert Pfandler und somit wurde nun das Kommando dem zugezogenen Zellberger Franz Eberharter, wohnhaft beim „Scheffauer“ im Astholz, anvertraut.

1941 Mit dem bereits laufenden 2. Weltkrieg wurde den Schützen verboten, bei kirchlichen Feierlichkeiten und Festen mitzuwirken. Natürlich mussten viele Vereinsmitglieder zum Kriegsdienst einrücken, manche Strasser Schützen verloren in  diesem sinnlosen Krieg unter einer nationalsozialistischen Staatsmacht ihr Leben.  In den letzten Kriegswirren wurden die Gewehre und Trachten im Kirchturm versteckt, da man eine Beschlagnahme durch die französischen Besatzungsmacht befürchtete.

1950 Nach dem Krieg kam es auf Initiatives des Bürgermeisters Heinrich Huber zur Neuaktivierung und Neugründung der Schützenkompanie Strass. Obmann und Hauptmann wurde Friedrich Unterlechner, Schriftführer Johann Wildauer und Kassier Johann Fischler. Von den ehemals 28 Trachten waren noch 21 gut erhalten. Das erste Ausrücken nach der Wiedergründung fand am 1. Juni 1950 bei der Herz Jesu Prozession statt. Einige Jahre später Ankauf von 25 Schweizer Gewehren.

1958 Tischlermeister Johann Eberharter, Sohn des ehemaligen
Kommandanten Franz Eberharter, übernahm die Kompanieführung der damals 23 Mann und zwei Marketenderinnen starken Schützenkompanie. Hans Eberharter (Verdienstmedaille des Bundes Tiroler Schützenkompanien, Verdienstmedaille des Landes Tirol 1984, Ehrenbürger der Gemeinde Strass 1993) organisierte den Ankauf  einer neuen Schützenfahne, munterte die Schützen zum sozialen Dienst auf, beteiligte sich mit der Kompanie am Umweltschutz in der Gemeinde und förderte die Kameradschaft durch gelungene Ausflugsfahrten. Er war auch eine der treibenden Kräfte bei der Gründung der Festhallengemeinschaft und betätigte sich mit der Schützenkompanie beim Bau der Festhalle. Besonders durch den engagierten Einsatz beim Ausbau der Anlagen auf Maria Brettfall gewann die Schützenkompanie an Ansehen im Dorfe.

1960 Schützenfest des Schützenbataillons Schwaz in Strass am Bahnhofsvorplatz (Bataillonsfeste auch in den Jahren 1965, 1970,
1980, 1991, 1997, 2011)

1962 Ankauf einer neuen Schützenfahne (durch Spenden und Sammlungen im Dorf) und feierliche Fahnenweihe mit Fahnenpatin Sieglinde Pircher/Lamprecht

1973 Infolge der Änderung des Ortsnamens von „Straß bei Jenbach“ in „Strass im Zillertal“ kam es zu einer Neueinkleidung der ganzen Kompanie mit der Zillertaler Tracht

1980 Renovierung der Lourdeskapelle, Dachrenovierungsarbeiten und Wegarbeiten (1982) auf Maria Brettfall durch die Schützen. Seit dem verlässliches und verstärktes kulturelles Engagement für die Wallfahrtskirche Maria Brettfall.

1993 Einweihung des neuen Gemeindehauses in Strass. Bezug des neuen Schützenheimes im Untergeschoß des „neuen Gemeindezentrums“ mit Kameradschafts- und Waffenlagerraum, Lagerraum für Fahnen, Monturen und Kanonen. Später wird der Schutzraum in Eigenregie zu einem Schießstand für Kleinkalibergewehre umgebaut.

1993/94 Hans Eberharter legte aus Krankheitsgründen sein Amt zurück (er wurde zum Ehrenhauptmann der Schützenkompanie Strass ernannt). Nach ihm übernahm per Wahl durch die Kompanie der gebürtige Brixlegger Gerhard Mallaun 1994 die Schützenkompanie Strass als Hauptmann. Sein geradliniger, offener und moderner Führungsstil brachte wiederum einen personellen und kameradschaftlichen Aufschwung in die Reihen der Strasser Schützen – den religiösen, sozialen und kulturellen Idealen seines Vorgängers blieb er treu und aktivierte engagiert die Bemühungen der Schützen um die Wallfahrtskirche Maria Brettfall. Für zwei Perioden war er auch im Bataillonsauschuß Schwaz tätig.

2007 Offizieller Dank der Pfarre Strass an die Schützenkompanie Strass zur Übernahme der Patenschaft „Maria Brettfall“, mit der Stiftung eines eigenen gestickten Fahnenbandes. Anlass war die große Mithilfe bei der Generalsanierung des Wallfahrtsortes Maria Brettfall.

2008 Erneuerung des gesamten Kreuzweges auf die Brettfall durch die Schützenkompanie unter der inzwischen bestens bewährten Federführung von Obmann Jakob Fischler und Hauptmann Gerhard Mallaun.

2010 als neue Informationsplattform für die Schützenkompanie wird eine eigene Homepage eingerichtet:  www.schuetzenkompanie-strass.at

2011 Die Schützenkompanie Strass wirkt heute bei vielen kirchlichen und öffentlichen Veranstaltungen mit und leistet somit einen großen Beitrag zur Erhaltung einer traditionellen Fest- und Feierkultur im Dorf. Die großgeschriebene Kameradschaftspflege innerhalb der Kompanie stellt einen wesentlichen Teil der Dorfgemeinschaft dar. Die Schützen von Strass haben es sich zudem zur Aufgabe gemacht, wann immer es notwendig ist, allfällige Arbeiten auf Maria Brettfall für die Dorfgemeinschaft zu erledigen - sie haben die symbolische Patronanz für diese vielbesuchte Pilgerstätte auf dem schroffen Felsen über dem Dorf. Damit  zeigen sie ihre „Treue zu Gott und dienen dem Erbe der Väter“ in unserer schönen Heimat Tirol. Das grosse Schützenfest zum 100 jährigen Wiedergründungsfest wird mit einem 4 Tagesfest gebührend gefeiert.

2014 Als zusätzliche neue Informationsplattform für die Schützenkompanie wird eine eigene Facebookseite und eine SMS - Info für die Mitglieder eingerichtet:  www.facebook.com/schuetzenkompanie.strass

2017 Bei der Jahreshauptversammlung am 29. Jänner 2017 wurde Andreas Eberharter zum neuen Hauptmann gewählt. Er löst somit den Langzeithauptmann Gerhard Mallaun, der über 25 Jahre die Kompanie anführte, in dieser Funktion ab. Anlässlich der Fronleichnamsprozession wurde Gerhard Mallaun zum Ehrenhauptmann der Kompanie ernannt.


Die Führung der Schützenkompanie Strass im Zillertal


1879 Hauptmann Andreas Kaltenhauser (Prembauer/Paradeschützenkomp.)
Oberleutnant Adalbert Pfandler
Leutnant Adolf Thumer

1885 Hauptmann Andreas Kaltenhauser (Prembauer),
Oberleutnant Ludwig Pfandler
Leutnant Josef und Ludwig Schwaiger

1888 Hauptmann Andreas Kaltenhauser (Prembauer),
Oberleutnant Otto Fiechtl
Leutnant Josef und Ludwig Schwaiger

1910 Obmann Adalbert Pfandler
Obmann Stv Jakob Leitner

1911 Hauptmann Adalbert Pfandler (offizielle Gründung der Schützenkompanie Strass)

1936 Hauptmann Franz Eberharter (Scheffauer)

1950 Hauptmann Friedl Unterlechner
Obmann Johann Wildauer

1954 Hauptmann Friedl Unterlechner
Obmann Jakob Rohrmoser

1955 Hauptmann Friedl Unterlechner
Obmann Alois Stradinger

1958 Hauptmann Johann Eberharter
Obmann Max Steiner

1972 Hauptmann Johann Eberharter
Obmann Josef Rohrmoser

1984 Hauptmann Johann Eberharter
Obmann Franz Eberharter

1993 Hauptmann Johann Eberharter
Obmann Hermann Hauser

1994 Hauptmann Gerhard Mallaun
Obmann Hermann Hauser

2002 Hauptmann Gerhard Mallaun
Obmann Jakob Fischler

2014 Hauptmann Gerhard Mallaun
Obmann Erwin Sprenger

2017 Hauptmann Andreas Eberharter
Obmann Erwin Sprenger



Besondere Aktivitäten der Schützenkompanie auf Maria Brettfall (und der Pfarrkirche Strass)  ab dem Jahre 1980:


- Renovierung Lourdeskapelle Maria Brettfall 1980
- Ausbau oberer Brettfallweg 1982
- Bau Betonbrücke hinter der Wallfahrtskirche Maria Brettfall
- Renovierung Dach Wirtschaftsgebäude und Gastwirtschaft Maria Brettfall
- Laufend Brennholz Aufarbeitung Maria Brettfall
- Diverse Liefertätigkeiten für Maria Brettfall
- Hilfsdienste Gastwirtschaft Maria Brettfall
- Entrümpelung Dachboden Wallfahrtskirche Maria Brettfall
- Mithilfe bei der Renovierung der Pfarrkirche 1993
- Mithilfe bei der Renovierung Wallfahrtskirche Maria Brettfall 2007/2008
- Offizielle Patronanz für Maria Brettfall übernommen 2007
- Erneuerung Kreuzweg auf Maria Brettfall 2008
- Beitrag  der Schützenkompanie Strass zum  Tiroler Gedenkjahr 1809-2009: Erneuerung des Köglkreuzes (samt Kreuzigungsgruppe), das  Köglkreuz als ein zentraler Altarsplatz im Rahmen der drei großen Strasserer Prozessionen Fronleichnam, Herz Jesu und  Jakobi;

Jährliche gesellschaftliche Veranstaltungen für die Dorfgemeinschaft:


Zimmergewehrschießen Dorfmeisterschaft
Eisstockschießen  Dorfmeisterschaft
Teilnahme bei Skirennen auf Bataillons,- und Landesebene
Fußballturnier für Vereine
Kameradschaftsveranstaltungen

Marketenderinnen der Schützenkompanie Strass mit Eintrittsjahr (kein Anspruch auf Vollständigkeit)




1925 Rainer Maria
1950 Fischler Theresia
1954 Prantl Gretl, Hechenblaikner Anni (bis 1959)
1959 Huber Paula, Luxner Burgl
1960 Huber Paula, Brunner Anni
1967 Oberladstätter Rosa, Rohrmoser Waltraud
1968 Rohrmoser Waltraud, Spiegl Maria
1972 Steiner Mathilde, Rohrmoser Margit
1974 Rohrmoser Margit, Orgler Christl
1975 Schütz Lydia, Orgler Christl
1976 Orgler Christl, Orgler Traudl
1980 Lamprecht Brigitte (bis 1989), Knapp Barbara
1982 Eberharter Sonja (bis 1989), Eberharter Maria
1988 Klammer Maria (bis 1989)                  
1989 Brunner Bettina (bis 1997)
1990 Eberharter Petra (bis 1995)
1995 Leitner Kathrin (bis 2000)
1997 Ringler Gerda (bis 2004)
2000 Kaltenhauser Kathrin (bis 2012)
2005 Steiner Bernadette (bis 2006)
2007 Kaltenhauser Magdalena (bis 2021)
2012 Holaus Tamara (bis 2021)
2015 Desiree Schuler (bis 2021)
2017 Monika Eberharter (bis 2021)
2020 Carina Klammer
2021 Jäger Katharina
2023 Preitler Lisa

Ein Blick in die Zeit der Widergründung der Schützen…



Bericht im Tiroler Anzeiger Nr.220/1909 zur Einweihung der Siard Haser Gedenktafel am 26.9.1909 – an der südl. Außenseite der Pfarrkirche Strass

„…es beteiligten sich 14 Fahnen, 18 Vereine, viele Schützenkompanieen und 6 Musikkapellen und zwar von Bruck am Ziller, Fügen, Rattenberg, Brixlegg, Wiesing, Münster, Reith, Jenbach, St. Margarethen, Buch, Jenbach, Schlitters, Strass, Vomp und Stans…die Sturmlöder aus der Wildschönau und der Veteranenverein Kolbermoor aus Bayern. Die Feldmesse zelebrierte unter großer Assistenz der hochwst. Prälat Zacher von Wilten. Der Altar war auf freiem Feld errichtet…die Feldmusik besorgte die Münsterer Kapelle….Pater Dominikus Dietrich von Wilten bestieg die nächst der Kirche errichtete Kanzel zur Festrede, in welcher er die Bedeutung Siard Hasers für das Jahr 1809 aus seinen Taten und Leiden schilderte…an die begeistert aufgenommenen Rede schloß sich die Weihe und Enthüllung des Denkmales – dasselbe besteht aus einem Stein von weißem Marmor an der Südseite der Außenwand der Kirche (die Ausführung hatte Meister J. Siller von Brixlegg übernommen)…die Defilieruung erfolgte vor dem hochwst. Prälaten und den Ehrengästen..bei freundlichem Sonnenschein und froher Stimmung löste sich der schöne Zug auf und verteilte sich zur Erfrischung in den Gasthäusern und Gärten, während ein Festmahl im Gasthof Post die Festgäste und Honorationen vereinigte. Die Tafelmusik besorgte die Münsterer Musikkapelle…Abt Adrian Zacher von Wilten toastierte nach einer begeisterten Ansprache auf seine Majestät den Kaiser, worauf die Gäste in ein dreifaches Hoch einstimmten und die Musik die Volkshymne intonierte. Dekan Mark von Fügen brachte ein dreifaches Hoch auf die Gemeinde Strass aus…“

Die Gründerväter der Kompanie Strass waren bei diesem großen Fest als Schützen  natürlich auch dabei…

Die Schützen in Strass im Jahre 1809 ein Zentrum des Tiroler Widerstandes


Interessantes Zitat aus dem Buch „Der Aufstand der Tiroler gegen die bayerische Regierung 1809 – nach den Aufzeichnungen des Zeitgenossen Josef Daney“:

„…am andern Tag als am 19. Oktober (1809) nahm ich ein anderes Pferd (mein Rappe hat schon wenige Stunden nach meiner Ankunft in Innsbruck, eines fernern Lebens überdrüssig, von dieser Welt Abschied genommen) und ritt wieder bis Strass hinab, um das Vorpostenkommando zu übernehmen. Als ich daselbst ankam, fand ich, dass meine ganze unterhabende Mannschaft in etlichen 30 Schützen und 14 Dragonern, die von Innsbruck vorausgeschickt wurden, bestand. Von Schwaz bis Strass war in keinem Hause  nicht eine einzige lebende Seele, ja sogar kein Fenster mehr zu sehen. In Strass mußte ich mein Nachtlager in einem Stalle aufschlagen und wäre bei einem Haar von einem Pferde, das sich losgerissen hatte, zertreten worden. Am 20. Mit Tagesanbruch rückte schon der Landsturm von den Dörfern unter Hall hinab an und Firler führte den Zillertaler Landsturm herbei. Nun wurde beschlossen, weil bereits wieder 4000-5000 Mann beisammen waren, nach Rattenberg wieder vorzurücken…“…Speckbacher begab sich nach Strass zurück und ich und Firler trabten mit den 14 Dragonern voran…“

Josef Daney war Vertrauter und  Kaplan von Andreas Hofer

Gefallene Landesverteidiger und Schützen
1809 an der Zillerbrücke und in Strass

(nach den Schlernschriften 47, 21-24)

Johann Pirchl, Handelsmann Rattenberg, erschossen in Strass;
Johan Lichtmanegger, Metzgersohn, erschossen in Strass;
Barthlmä Moser, Bauernknecht Brixlegg, an der Zillerbrücke;
Barthlmä Huber, Bauer Reith, gefangen, aufgehenkt;
Josef Keil, Bauerssohn Reith, erschossen an der Zillerbrücke;
Georg Schonner, Bauerssohn Reith, erschossen an der Zillerbrücke;
Franz Zeller, Bauer Reith, erschossen an der Zillerbrücke;
Alois Gschwentner, Bergknappe Reith, gefangen, misshandelt, starb in Strass;
Franz Lackner, Dienstknecht Reith, gefangen ,misshandelt, starb in Strass;
Bartlmä Moser, Bauer Mauken, starb an der Zillerbrücke;
Georg Fiechter, Bauer Bruck, blessiert, gefangen, erschossen, Zillerbrücke;
Simon Graber, Bauer Bruck, gefangen, aufgehenkt, Rotholz;
Georg Huber, Bauernsohn Bruck, gefangen, auf seine Antwort:“Lieber kaiserlich sterben als bayrisch leben“ erschossen an der Zillerbrücke;
Augustin Brugger, Gemeiner, Stumm, 16.5.1809 auf der Brettfall gefangen und daraufhin ermordet;
Franz Lamprecht, Gemeiner, März, in einem Wirtshaus in Strass gefangen und soll dort aufgehenkt worden sein 16.5.1809;
Franz Stolz, Gemeiner, Stumm, an der Zillerbrücke gefangen und daraufhin ermordet am 16.5.1809;
Ignaz Braunegger, Gemeiner, Stummerberg, auf Brettfall erschossen am 16.5.1809;
Joseph Pfisterer, Nov.1809, Strass, gestorben als Gefangener zu München;
Georg Prosch, 15.5.1809 „…hat sich auf der Brettfall, wo er mit den übrigen Schützen stand, mit seinem eigenem Gewehr aus Unvorsichtigkeit erschossen. An dem unglücklichem Tag, an welchem die Bayern in diese Gegend vorgedrungen und …..haben“; (lt. Sterbebuch Strass)
Margareth Maderin, St. Jodok, 46 J., Strass am 25. Juni 1809, durch einen unvorsichtigen  Schuss eines Schützen (lt. Sterbebuch Strass)

Und natürlich starben auch "Bayern" in Strass und Umgebung - stellvertretend sei der bayr. Offzier erwähnt, der 50m westlich des heutigen GH Knapp in einer Wasserlache eingegraben wurde. (wahrscheinlich mit den menschlichen Knochenfunden identisch die am 22.5.1953 beim Grundaushub zum Bau des Bauernhauses durch Josef Gruber „Fehlner“ gefunden wurden).

Copyright © Schuetzenkompanie Strass